Für eine Mitfahrbörse

 

Gnadenwald liegt verkehrstechnisch leider sehr abgelegen. Das ist eine Tatsache.

 

Der Fahrplan unserer Busverbindung in Richtung Hall wurde, so weit es irgendwie ging, seitens des Gemeinderats in Zusammenarbeit mit den Busunternehmen optimiert.

 

Trotzdem bleibt eine große verkehrsmäßige Versorgungslücke, wenn es um individuelle, spontane Fahrten geht. Für diesen Fall greift praktisch jede(r) in Gnadenwald auf den eigenen Pkw zurück und fährt, oftmals mutterseelenallein, durch die Gegend. Und wer eine Mitfahrgelegenheit sucht, der macht manchmal einfach Autostopp.

 

Wir haben den Eindruck, dass es durchaus den Bedarf an einer Mitfahrgelegenheit gibt, wenn man wüsste, wer wann wohin fährt.

 

Uns ist völlig klar, dass eine Mitfahrbörse der neuen Art nur elektronisch organisiert werden kann. Das Internet und eine geeignete App auf einem Mobiltelefon liefern dafür die Basis. 

 

Wir vom GEGENGEWICHT betrachten mit Interesse die Entstehung erster Mitfahrbörsen im Internet. Wir haben einige Ansätze in dieser Richtung bereits konkret betrachtet.

 

Alle Apps, die wir uns angeschaut haben, funktionieren in etwa gleich. Im Grunde gibt jemand seine Fahrt von Gnadenwald mit Zeit und Ziel elektronisch in eine App am Mobiltelefon ein. Diese Fahrt ist für jemand, der eine Mitfahrgelegenheit sucht und die gleiche App nutzt, öffentlich sichtbar. Eine Buchung auf dem Mobiltelefon vermittelt nun zwischen Fahrer und Mitfahrer.

 

Das wäre das Grundprinzip. Aber es gibt mehr. Benutzt jemand diese App und kommt eine Mitfahrt zustande, dann werden der Fahrer und der Mitfahrer belohnt. Erste bereits in Betrieb befindliche Apps belohnen mit anteiligen Warengutscheinen, andere mit Geld.

 

Ein wichtiger Aspekt, den wir uns dabei näher angeschaut haben, ist die Situation der Versicherung des Mitfahrenden. Bei allen von uns betrachteten Lösungen ist ein von der jeweiligen App vermittelter Mitreisender auch automatisch versichert.

 

Uns ist klar, dass eine elektronische Mitfahrbörse nur bei Teilnahme vieler Bürger in einer kleinen Gemeinde wie Gnadenwald funktionieren kann. Uns vom GEGENGEWICHT schwebt hier eventuell auch eine zentrale Rolle der Gemeinde vor. 

 

Unser Ansicht nach ist es noch ein wenig zu früh für eine konkrete Anwendung einer elektronischen Mitfahrbörse. Aber jetzt bereits Interesse an einer derartigen Verkehrslösung zu zeigen, erscheint uns dringend geboten. 

 

Sechs Jahre einer Gemeinderatsperiode, in der sich vieles rasend schnell ändert, sind eine lange Zeit.